Entstehung der Wehr
Nach einer vorliegenden Satzung der »Freiwilligen Feuerwehr Winterbach« vom 11. November 1921 ist ersichtlich, dass die Feuerwehr Winterbach 1880 gegründet wurde. Auch das Gemeinderatsprotokoll vom 30. November 1880 weist darauf hin.
Lange vor der satzungsgemäßen Gründung der Feuerwehr gab es hier einen Feuerschutz. Die Gemeinde muss auch schon verschiedene Löschgeräte besessen haben, denn im Jahr 1785 wird in einem Liegenschaftsverzeichnis der Gemeindegrundstücke von einer Feuerwagenhütte auf dem Hundsgraben berichtet, in der ein Feuerwagen untergebracht war.
Die Gemeinde Winterbach bzw. die Feuerwehr besaß schon im Jahr 1789, also vor über 230 Jahren, eine Feuerspritze, die von dem Kupferschmied Elias Nüßle aus Schorndorf gefertigt wurde. Mit Sicherheit war dies im damaligen Oberamt Schorndorf eine der ersten Feuerspritzen, denn Herzog Karl Eugen hatte im Jahr 1774 dem Kupferschmied und Feuerspritzen-Macher Elias Nüßle aus Schorndorf die Erlaubnis erteilt, derartige Maschinen anfertigen zu dürfen. Die Herstellungskosten betrugen für die 1. Winterbacher Feuerspritze 470 Gulden.
Im Jahr 1842 hat die Gemeinde eine 2. Feuerspritze angeschafft, die 433 Gulden 39 Kreuzer kostete. Der Feuerwagen und die Spritze mussten von Pferden gezogen werden. Die Bauern waren verpflichtet, gegen Ersatz der Unkosten ihre Pferde zur Verfügung zu stellen. Um den Feuerwagen ziehen zu können waren 4 Pferde nötig – was im Umkehrschluss bedeutet, dass dieser sehr schwer gewesen sein muss. Die Bedienung der Feuerspritzen erfolgte jeweils durch einen Handwerksmann.