30 Jahre Jugendfeuerwehr

Jetzt stellen sie sich einmal vor, dass sie 1972 geboren wurden und dennoch über die Jahre bis 2002 hin nicht älter geworden sind. Geht nicht? Geht doch! So im Falle unserer Jugendfeuerwehr. Ganz im Gegenteil, die Jugendlichen sind wenn man es genau betrachtet eher jünger geworden. Seinerzeit lag das Eintrittalter bei 14 Jahren – seit ein paar Jahren können sowohl Jungen als auch Mädchen in Winterbach mit 12 Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten.

Drehen wir das Rad der Zeit aber nochmals zurück in die 70er Jahre. Wie bei fast allen Gemeinden im Remstal so hatte auch Winterbach Nachwuchssorgen im Bereich der Freiwilligen Feuerwehr. Was lag da näher, als eine Jugendfeuerwehr zu gründen? Diesen Gedanken brachte Walter Munz auf und verfolgte ihn beharrlich mit dem damaligen Kommandanten Heinz Nuding. Heute ist die Führungsriege der Wehr froh, dass dieser „Kampf“ damals mit dem Rathaus gefochten und auch gewonnen wurde.

Und so kam es, dass während der Hauptversammlung im Januar 1972 die Jugendfeuerwehr gegründet wurde. Noch heute liest man die Namen einiger der ersten Floriansjünger in den Listen der Aktiven Wehr.

Jugendfeuerwehr, was ist das eigentlich? Der Gedanke liegt nahe, dass eine Horde wild gewordener Jugendlicher mit Spritze und Schlauch durch den Ort rennen und sich gegenseitig nass machen. Bei diesem Gedanken liegen sie eigentlich falsch, wenn auch diese Situation an einem heißen Sommertag nicht auszuschließen ist. Nein, die Jugendfeuerwehr beschäftigt sich auf der einen Seite damit, dass die Jugendlichen an den Feuerwehrdienst der Aktiven Wehr herangeführt werden, auf der anderen soll es natürlich auch immer Nachwuchs für die Aktiven Wehr geben. Dass es aber dabei nicht tierisch ernst, sondern vielmehr spielerisch zugeht liegt auf der Hand. Neben dem Umgang mit B-Schläuchen und C-Rohren stehen auch Spiel- und Bastelabende, Ausflüge (Funparks, Hallenbäder etc.) oder auch Feuerwehr-Veranstaltungen (Orientierungsfahrt, Schlauch- und Seifenkistenrennen etc.) auf dem Dienstplan.

Natürlich ist es Sinn und Zweck der Jugendfeuerwehr, dass die Jugendlichen soviel wie möglich über die Feuerwehrtechnik erfahren um als gut ausgebildetes Mitglied den aktiven Dienst anzutreten. Bis es dann aber bei den Aktiven mit der Grundausbildung weiter geht ist es noch ein langer Weg, auf dem die Gemeinschaft im Vordergrund steht.