Hochwasser im Juni
Wir sagen DANKE
Die erste Juni-Woche war turbulent für Sie, aber auch für uns. Der anhaltende Starkregen am ersten Juni-Wochenende ließ die Pegel der umliegenden Gewässer in die Höhe schnellen.
Wir waren bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag für Sie im Einsatz. Die Lage verschärfte sich am Samstagnachmittag und hielt bis Montagabend an. Zu jeder Zeit waren wir mit unterschiedlicher Mannschaftsstärke im Einsatz und haben mit gezielten Maßnahmen die Lage unter Kontrolle gehalten.
Die für uns größten Maßnahmen war das Erbauen der Staudämme an der Remsbrücke. Hier geht ein großer Dank an das Sägewerk Wäcker, welches innerhalb kürzester Zeit die Holzstämme zur Verfügung gestellt hat. An die Familie Bäßler, die mit schwerem Gerät unterstützt hat, die Stämme an die richtigen Stellen zu platzieren. Nicht vergessen wollen wir die Zimmerei Pfäffle für ihre tatkräftige Unterstützung.
Parallel dazu sind aus dem ganzen Kreis tausende von Sandsäcken nach Winterbach geliefert worden. Diese wurden mit Hilfe von Radladern und Staplern verteilt und am Staudamm sowie auch am Remsdamm gestapelt.
An dieser Stelle möchten wir uns ganz besonders für die durchweg hervorragende Zusammenarbeit mit unserer Gemeindeverwaltung, unserem Bauhof und der Firma Straßenbau Uetz bedanken. Danke auch an alle umliegenden Wehren und Hilfsorganisationen wie THW, Polizei und Rettungsdienst, die uns übers ganze Wochenende unterstützt haben. Ob mit Manpower oder mit großen Maschinen – die Zusammenarbeit war überragend.
Am späten Sonntagnachmittag wurde vom Krisenstab entschieden, den erbauten Damm und alle bereits getroffenen Maßnahmen wieder zurückzubauen – die Pegel sanken und die Wetterprognose war entspannt. Am späten Sonntagabend jedoch kam es zu einem unerwarteten starken Wetterwechsel mit extremen Niederschlagsmengen. Kleine Bäche entwickelten sich zu reißenden Gewässern, überfluteten zum Teil Straßen und Keller. Dies forderte sofortiges Handeln unsererseits. Unsere Einsatzstellen waren am Krebsbach, im Wattenbach und auch am Bücklensweilerbach, welcher die komplette Unterführung in der Westergasse überflutete.
Die Ereignisse überschlugen sich und erste Anforderungen aus Rudersberg erreichten uns. So starteten zwei Fahrzeuge aus Winterbach mit unserem Rettungsboot und auch der Drohne ins Wieslauftal.
Die restliche Mannschaft hielt weiterhin in Winterbach die Stellung. Sicherten mit Betonblöcken Schachtdeckel in der Ortsmitte, die durch den verdohlten Lehenbach und dessen Wassermassen nach oben gedrückt wurden. Parallel dazu wurden bereits etliche Keller ausgepumpt. In den frühen Morgenstunden kam es dann zum Katastrophenalarm, der Pegel der Rems stieg rasant und ein Übertreten war nicht mehr auszuschließen.
Über Sirenen wurde der Katastrophenalarm ausgelöst, mit Lautsprecherdurchsagen wurde die Bevölkerung nahe der Rems aufgefordert, sich in obere Lagen der Häuser zu begeben. Die Anwohner, die direkt an der Rems wohnen, wurden evakuiert und in der Lehenbachhalle durch die evanglischen Kirchengemeinde und umliegende Anwohner betreut. Das für diesen Tag vorgesehene Essen der Schulmensa wurde an die Bürger verteilt. Vielen Dank dafür!
An der Remsbrücke wurde erneut ein Damm erstellt – diesmal mit Hilfe der Feuerwehr Remseck und einem Beaver-System (Schlauchdamm, der mit Wasser gefüllt wird). Zahlreiche Sandsäcke wurden an die Bevölkerung zur Sicherung der Gebäude mit Radladern ausgefahren.
Für uns alle war dies eine Ausnahmesituation, in der wir alle unser Bestes gegeben haben.
Leider mussten wir immer wieder feststellen, dass von uns getroffene Absperrungen missachtet wurden und sich einige Schaulustige dadurch in Gefahr gebracht und unsere Einsätze behindert haben.
Nach über 48 Einsatzstunden entspannte sich die Lage für uns am Montagvormittag. Das Feuerwehrhaus war aber weiterhin durch eine Bereitschaft besetzt.
Es mussten noch zahlreiche Sandsäcke aufgeräumt, alle Fahrzeuge wieder auf Vordermann gebracht, Tauchpumpen und Wassersauger gereinigt werden. Die Arbeiten nach einem Einsatz gehören genauso dazu und nehmen viel Zeit in Anspruch.
Am späten Montagnachmittag wurde erneut die Unterführung in der Westergasse zum Einsatzort. Hier stand nach wie vor das Wasser, welches über die Kanalisation nicht abfließen konnte.
Das Wasser und der Schlamm wurde von uns mit Hilfe von Pumpen, Radladern und Manpower entfernt und die Unterführung war gegen 21.30 Uhr als letzte Einsatzstelle an diesem ereignisreichen Wochenende wieder frei.
Ergänzend waren wir nach dem Montag immer wieder im Einsatz. So haben wir am Dienstag noch weitere Keller ausgepumpt, donnerstags die Kameraden in Rudersberg mit einem Löschfahrzeug unterstützt. Zusätzlich waren weitere Kameraden mit Gerätschaften in Rudersberg und Miedelsbach vor Ort.
Danke sagen möchten wir auch bei der Metzgerei Kefer, der Bäckerei Stritzelberger, Abramzik Markt und der Bäckerei Schulze für die wunderbare Verpflegung übers ganze Wochenende.
Ein großes DANKE geht auch an Sie als Bevölkerung. Zahlreiche Hilfeangebote, Kuchen- & Geldspenden haben uns über das ganze Wochenende erreicht. Und auch im Nachgang wurde uns viel Lob und Dankbarkeit entgegengebracht. Was uns extrem gefreut hat, waren die spontanen Helferessen von der Kulturinitiative Rock und dem Bistro Volapük.
In Winterbach wird Zusammenhalt gelebt.
Herzlichen Dank!
Ihre Freiwillige Feuerwehr Winterbach